Großübung am Innkanal

Am Mittwoch, den 15.09.2021, fand unter Leitung der Wasserwachten im Landkreis eine groß angelegte Rettungsübung am Innkanal im Bereich Pürten statt. Im Zuge der aktuellen Baumaßnahmen der Verbund Innkraftwerke, wurde die Brücke in Hart abgerissen und wird aktuell neu errichtet. Diese Baustelle bot optimale Bedingungen für eine gemeinsame Übung, die von Wasserwacht und Verbund geplant wurde.
Die teilnehmenden Einsatzkräfte wussten im Vorfeld nicht, was sie erwartet und wurden gegen 18.30 Uhr von der Übungsleitstelle an den Innkanal mit dem Stichwort „Wassernot 3 – Baustellenunfall“ alarmiert. Teilnehmende Einheiten waren die Freiwillige Feuerwehr Pürten, die Freiwillige Feuerwehr Markt Kraiburg a. Inn, die Wasserwacht Mühldorf, der Einsatzleiter Wasserrettung der Kreiswasserwacht, sowie die BRK Bereitschaft Mühldorf am Inn mit einem Rettungswagen und einem Notfallkrankenwagen. Aufgrund der großen Kräfteanzahl beteiligte sich auch die Sanitätseinsatzleitung Mühldorf, bestehend aus dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst, dem Leitenden Notarzt und der Unterstützungsgruppe (UGSanEL) an der Übung.
Während der Anfahrt erhielten die verschiedenen Einheiten bereits nähere Informationen und verschiedene Einsatzaufträge. Das Szenario beinhaltete, dass drei Bauarbeiter bei Arbeiten an der Brücke abgestürzt sind. Dabei stürzte ein Arbeiter in einen Hohlraum am Brückenfundament und zwei weitere in den Innkanal.
Während die Wasserwachten und die Feuerwehr Kraiburg ihre Boote zu Wasser brachten, musste die Feuerwehr Pürten einen Weg finden, den im Hohlraum befindlichen und schwerverletzten Arbeiter gemeinsam mit einer Rettungswagenbesatzung zu retten. Bereits wenige Minuten nach der Alarmierung, konnte ein Boot der Wasserwacht eine treibende Person auf Höhe der Pürtener Kanalbrücke sichten und zusammen mit einem weiteren Wasserwachts-Boot retten. Die Person wurde dabei von einer Wasserretterin gemimt und musste bis zur Übergabe an den Landrettungsdienst bereits auf dem Boot vollständig medizinisch erstversorgt werden.
Da im angenommenen Szenario noch eine weitere Peron abgängig war, führten die restlichen verfügbaren Boote weitere Suchfahrten durch. Durch die Wasserwacht wurde das definierte Suchgebiet zusätzlich mit einem Sonar zur Unterwasserortung durchkämmt. Im Verlauf der Absuche, konnte dann die Feuerwehr Kraiburg eine leblose Person sichten, die an der Berme angeschwemmt wurde. Diese Person, musste dann zunächst auf das Feuerwehr-Boot gerettet werden, war bewusstlos und atmete nicht mehr. Durch die Bootsbesatzung der Feuerwehr Kraiburg wurde umgehend mit der Reanimation begonnen und auf dem Weg zum Übergabepunkt, stieg noch ein Wasserretter mit kompletter Notfallausrüstung während der Fahrt von Boot zu Boot um und intensivierte die medizinischen Maßnahmen, ehe die Person auch an den Landrettungsdienst übergeben werden konnte.
Somit waren alle Personen gerettet worden und die Übung wurde erfolgreich beendet. Nach einer gemeinsamen Brotzeit, die der Verbund spendiert hatte, versammelten sich die Einsatzkräfte zu einer Nachbesprechung. Übungsleiter Christian Goertz zog ein positives Fazit der Übung. Alle Patienten wurden gerettet und das teils schwierige Einsatzszenario wurde von allen Einheiten mit Bravour gemeistert.
Die Zusammenarbeit der vielen verschiedenen Einsatzkräfte funktionierte reibungslos, sowie zügig, Verbesserungspotenziale wurden erkannt und wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Auch die Koordination und Kommunikation zwischen den verschiedenen Einsatzleitern, war durch die Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung der BRK-Bereitschaft Haag sichergestellt und zu jeder Zeit kameradschaftlich.
Zum Schluss bedankte sich Goertz bei den knapp 50 Teilnehmern der Übung, sowie beim Verbund-Innkraftwerke für die üppige Brotzeit und die Möglichkeit diese Großübung abzuhalten.